Ölfilter

Öl und Ölfilter Wechsel – Yamaha XJ 750 Seca 11M

Lesedauer 4 Minuten

Nach der Reinigung des Vergasers habe ich mir einen neuen Ölfilter und neues Öl für die Yamaha XJ 750 Seca gekauft und zeige hier kurz wie einfach man dass selbst machen kann.

Was macht Motorenöl im Motor?

In erster Linie benötigen wir Motoröl um den Motor zu schmieren und zwar bei allen möglichen Aussentemperaturen. Das Öl dient auch  der Reinigung des Motors, da es sich um einen Verbrennungsmotor handelt und bei einer Verbrennung Verbrennungsrückstände entstehen. Diese Verbrennungsrückstände sollen durch  das Öl  in den Ölfilter fliessen bzw. gepumpt werden. Ausserdem hat das Öl eine kühlende Funktion des Motors, Korrosionsschutz und ist für die Geräusche Minimierung zuständig.

Welches Öl kaufen?

Das richtige Motoröl sollte auch im Motor sein und um herauszufinden welches das ist gibt es Bezeichnungen auf dem Motoröl.

Beispiele:

  • 5W30
  • 10W30
  • 10W40
  • 20W50

Bei den Beispielen kann man die erste Zahl und das W zusammen nehmen. Das W steht für Winter und hat seinen Ursprung in der Vergangenheit als man noch ein Sommer- und Winteröl brauchte. Die hat man dementsprechend beim Jahreswechsel gewechselt. Dies benötigen wir heute nicht mehr, dennoch hat man das W in  der Bezeichnung drin  gelassen. Die Zahl steht für die  Viskosität, einfach gesagt also die Zähflüssigkeit des Öls. Je niedriger diese Zahl umso dünnflüssiger ist dieses Öl, je höher die Zahl desto zähflüssiger ist dieses Öl.

Ein Motor im Winter in Oslo muss ganz andere Temperaturen aushalten wie in Süditalien zur gleichen Jahreszeit. Eine der wichtigsten Aufgaben des  Öls ist die Schmierung des Motors bei allen möglichen Aussentemperaturen. Haben wir  also mit extremen Minusgraden zu  tun  muss dieses Öl in der Kaltstartphase, wo der Motor entsprechend Kalt ist und das Öl entsprechend  Kalt  ist, flüssig sein und Arbeiten. Deshalb sind Öle mit einer niedrigen vorderen Zahl eher für nördliche Gebiete geeignet. In südlicheren Gebieten ist dies nicht notwendig, da kann man zähflüssigere Öle nehmen die langsam in Schwung kommen.

Die hintere Zahl steht für die Hitzebeständigkeit, beispielsweise 30 für 30 Grad Aussentemperatur. Für südliche Gebiete achtet man eher auf die Hitzebeständigkeit der Öle da  es mehr als  40 Grad Aussentemperatur geben kann.

JASO

Hier noch ein Hinweis denn ich von einem Motorrad Hangar Member erhalten habe. Wenn der Töff eine nasse Kupplung hat die im Motorenöl badet (das ist bei sehr vielen Töffs der Fall) sollte man nicht einfach nur auf die Viskosität achten (z.B. 10W40) sondern auch auf die JASO T903 Spezifikation, konkret muss „JASO MA“ drauf stehen. Nur dann ist das Öl geeignet für nasse Kupplungen.

Wann ist ein Ölwechsel nötig?

Viele ältere Modelle haben noch die 6000 Km Intervalle, neuere Typen 10’000 Km oder 12’000 Km bzw. verlangen alle zwei Jahre nach einem Wechsel. Dabei sollte auch der Ölfilter gewechselt werden. Ein Ölwechsel vor der Winterpause macht am meisten Sinn da älteres Öl nur noch einen Teil des Korrosionsschutzes verfügt. Ausserdem enthält neues Öl keine durch die Verbrennung entstandene aggressive Bestandteile.

Ölwechsel

Vor dem Ölwechsel sollte der Motor etwas warm gefahren werden, nicht heiss sondern nur warm. Dann  schwimmen die vorher abgesetzten Russ- und Schmutzpartikel im Öl und werden beim Öl ablassen gleich aus dem Motor gespült.

Zuerst einmal würde ich falls vorhanden alle störenden Verkleidungsteile abschrauben. Dann grosszügig Altpapier verteilen und auslegen und am besten eine Öl-Auffangwanne nutzen, die ist auch nicht so teuer und damit lässt sich das Altöl auch einfach zur Entsorgung transportieren.

Die hier habe ich mir gekauft

Nicht vergessen beide Öffnungen die man hier sieht öffnen sonst gibts ne Sauerei.

Öl ablassen

Danach die Öl-Einfüllschraube, also diejenige Schraube welche geöffnet werden muss um neues Öl einzulassen, abschrauben damit beim Ablassen des Öls kein Unterdruck im Motor entsteht der den Abfluss des Öls behindern würde.

Dann habe ich die Öl-Ablassschraube langsam rausgedreht und schon fliesst dunkles dreckiges Öl raus.

Da war die Ablassschraube drin

Öl-Ablassschraube

Die Öl-Ablassschraube habe ich gereinigt und gesehen dass es sich um eine Schraube mit einem Magneten handelt. Es gibt hier normale Schrauben ohne Magnet und solche mit. Der Vorteil ist dass es kleinste Metallpartikel anzieht und somit raushält.

Der Magnet hat eine magische Anziehungskraft

Ganz wichtig beim wieder einschrauben ist dass die hierfür bei den meisten Motorrädern ein spezifischen Drehmoment vorgegeben ist. Am besten also im Werkstatthandbuch nachlesen, von Hand einschrauben bis es nicht mehr geht und dann mit dem Drehmomentschlüssel nach Nm anziehen. Weshalb ist dass so wichtig? Weil es sonst sein könnte dass das Gewinde kaputt geht und dass ist nicht so toll.

Ölfilter wechseln

Der Ölfilter befindet sich bei der Yamaha XJ 750 Seca 11M gleich vor der Ablassschraube wie hier auf dem Bild zu sehen.

Ölfilter befindet sich dort drin

Die Schraube langsam lösen und aufpassen da wieder Öl fliesst. Sobald die Schraube gelöst war konnte ich den Filter rausnehmen und mit dem neuen ersetzten.

mmhhh… lecker…

Nachdem dass ganze Altöl draussen war und der neue Ölfilter platziert, habe ich alles wieder angeschraubt.

Öl einfüllen

Wieviel Öl eingefüllt werden muss habe ich aus dem Werkstatthandbuch erfahren, beim Ölwechsel mit Ölfilter Wechsel sind es 2.8 Liter neues Öl dass wieder eingefüllt werden muss. Ausserdem hatte ich der Yamaha XJ 750 Seca 11M ein durchsichtiges Glas auf der Seite wo der Minimum und Maximum Ölstand angezeigt wird.

So und jetzt Deckel wieder drauf und den Motor starten aber nicht aufreissen. Nochmals gucken ob alles dicht ist und nirgends Öl raus tropft und gut ist, dass wars.

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