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So, die Zeit ist wieder reif für eine kleine Motorradtour am Wochenende. Dieses Mal gehen wir mit dem Zelt nach Lugano. Fahrtzeit beträgt ohne Autobahn ca. 5 Stunden, aber rechnen wir noch einige Pausen ein landen wir sicherlich bei ca. 6 Stunden. Am liebsten wäre ich ein bisschen weiter gefahren, aber wir haben ja nur das Wochenende.
Zuerst wollten meine Verlobte und ich eigentlich in ein Hotel oder Bed und Breakfast, aber da wir nur ca. 6 Stunden fahren nehmen wir die ein bisschen weniger gemütlichere Schlafoption in Kauf. Ausserdem lohnt es sich nicht mehr als 8 Stunden zu fahren, eine teurere Unterkunft zu nehmen und dann ohne es zu geniessen am nächsten Tag gleich wieder abfahren.
Motorräder und Gepäck
Die Motorradtour ist zugleich die Jungfernfahrt, der nun endlich umgebauten Honda VT 500 C welche von meiner Verlobten gefahren wird. Ich werde wie immer auf meiner Yamaha XJ 750 Seca fahren.
Da die Honda frisch umgebaut wurde und bei der Yamaha zuletzt das Gaskabel gerissen ist, werde ich anders als bei vorherigen Motorradtouren ein bisschen mehr an Bordwerkzeug und Ersatzteilen mitnehmen.
Satteltaschen
Damit wir unser ganzes Camping Equipment mitnehmen können habe ich mir zwei Satteltaschen von Moto Detail gekauft welche farblich auch zur Yamaha passen. Nebst den Satteltaschen haben wir beide je einen Rucksack getragen.

Camping Equipment
Das Camping Equipment, dass wir mitgenommen haben, war vor allem für die Übernachtung gedacht. Da wir nur für ein Wochenende also für eine Nacht weg sind haben wir uns entschieden kein Koch Equipment mitzunehmen. Auf dem Campingplatz gibt es eine kleine Bar, in welcher es Gipfeli mit Konfitüre zum Kaufen gibt. Also hier unsere kleine Camping Equipmentliste:
- 2 Schlafsäcke
- 1 zwei Personen Zelt
- 2 Isomatten
- Campinglampe
Quechua Fresh & Black
Das Zelt, welches wir vor ca. 2 Jahren gekauft haben, ist von Quechua und kann bei Decathlon gekauft werden. Wir haben es zum ersten Mal genutzt und waren sehr zufrieden damit. Auch wenn man nicht im Zelt stehen kann, bietet es genügend Platz für zwei Personen, sogar ich mit meinen 1,90 m konnte liegend schlafen.
Ausserdem dringt die Wärme nicht wie bei anderen Zelten am Morgen früh ein, wir konnten ziemlich lange ausschlafen. Decathlon selbst wirbt mit folgender Aussage:
Kühl und dunkel für erholsamen Schlaf!
Fresh & Black ist eine patentierte Technologie von DECATHLON entwickelt, die das Reflektieren von Sonnenstrahlen ermöglicht und das Eindringen von Licht dank Spezialgewebe verhindert.
So wird das Wärmegefühl im Zelt reduziert und die Dunkelheit erhöht.
Decathlon Webseite
Das Zelt hat leider nicht in die Satteltaschen gepasst dafür konnte ich es mit Ach und Krach in meinen Rucksack zwingen.
Was hat uns gefehlt?
Ein Kissen, ja das hat uns echt gefehlt und kann den Unterschied zwischen einem erholsamen Schlaf und einem sich drehenden zwischendurch immer wieder erwachendem Schlaf sein.
Was hätten wir nicht für ein Campingkissen gegeben, stattdessen hat mein Arm bei meiner Verlobten als Kissen gedient und mein Rucksack musste für mich hinhalten. Beides sehr unangenehm, vor allem der Arm den man nicht mehr spürt. Auch super für die Weiterfahrt am nächsten Tag.
Boardwerkzeug
Jedes Motorrad benötigt je nachdem was für Probleme in der Vergangenheit aufgetaucht sind andere Werkzeuge. Der Honda lief bis anhin prima und hat auch nie gebockt. Deshalb habe ich dort auch nichts spezielles eingepackt ausser ein Paar Zündkerzen.
Beim Yamaha hingegen hat vor kurzem das Gaskabel gerissen, wenn ihr euch erinnern könnt hat da auch mal das Schloss gebockt und die Sicherungen ja mit denen hatte ich auch schon Probleme aber dazu später mehr. Ich habe auch hier Standard Werkzeug eingepackt und ein Ersatz Bowdenzug mit Nippel für das Gaskabel.
Verpflegung
Frühstück hatten wir keines aber da wir die Strecke bereits kannten wussten wir schon dass es genügend Möglichkeiten auf dem Weg gibt um Rast zu machen und sich zu verpflegen. Deshalb haben wir eine Thermokanne mit Kaffe dabei und natürlich Wasser.
Kleidung
Für die Motorradtour selbst habe ich eine super Sommerjacke mit Ellbogen und Schulterpads von Blauer angezogen welche winddurchlässig ist, darunter der Rückenpanzer, T-Shirt und sommerliche Motorradhandschuhe. Natürlich hätte ich am liebsten kurze Hosen angezogen aber dass wäre fahrlässig, deshalb lange Jeans mit Kevlar. Ansonsten so wenig wie möglich so viel wie nötig:
- 2 T-Shirts – Nach der Motorradtour für den Abend als auch zum Schlafen und ein frisches für die Abfahrt
- FlipFlops
- 1 Paar Socken – Bei Sommerwetter laufe ich am Abend mit FlipFlops rum und benötige lediglich für die Rückreise frische Socken
- Badehose ist meine Schlafhose und Freizeithose auf dem Campingplatz
Was meine Partnerin gepackt hat weiss ich leider nicht mehr aber es war Verhältnismässig auch sehr spartanisch.
Zürich – Gotthard Pass – Camping Lugano Lake

Eigentlich wollten wir früh Morgens abfahren um ca. 08.00 Uhr, leider haben wir das nicht geschafft, stattdessen sind wir dann um ca. 10.00 Uhr losgefahren. Um ein wenig Zeit die wir verschlafen haben wieder abzuholen sind wir von Regensdorf auf die Autobahn und sind bei der Ausfahrt in Horgen raus.
Von Horgen über den Hirzel durch…
- Spitzen
- Schönenberg
- Hütten
- Schindellegi
- Dritte Altmatt
- zweite Altmatt
- Rothenthurm
- Sattel
bis wir im Kanton Schwyz in meinem Heimatort Ingenbohl angekommen sind. Wenn immer wir in Richtung Tessin fahren machen wir immer einen Halt in diesem schönen Ort wo wir eine wunderschöne Aussicht auf den Vierwaldstättersee. Gleich vor dem Belmondo Café gibt es genügend Motorrad Parkplätze und einen guten Kaffee.
Die ersten Warnzeichen
Die erste Pause unserer Motorradtour war in Ingenbohl beim Café Belmondo wo ich meine Yamaha auf dem Parkplatz in der prallen Sonne stehen liess. Gut 40 Minuten haben wir gesessen, gegessen und genossen.
Als wir dann bereit waren für die Weiterfahrt unserer Motorradtour habe ich mich auf meine Maschine gesetzt und als ich denn Schlüssel drehte ging kein Licht auf dem Tacho an wie gewohnt. Hmm… Schlüssel nochmals raus drehen und wieder rein drehen aber da war nix. Zu dem Zeitpunkt ist bereits ein wenig Panik aufgetaucht da ich dachte ah so früh kann die Motorradtour doch nicht zu Ende sein. Als ich dann im ersten Gang bis an den Anschlag des Gang nach vorne schob ging auf einmal das Licht auf dem Tacho wieder an und somit war der Strom auch wieder da.
Ich hatte zwar ein mulmiges Gefühl aber dachte mir nichts dabei und wir fuhren weiter.
Auf in Richtung Gotthard Pass
Von nun an kommen meiner Meinung nach diejenigen Strassen welche am meisten Spass machen und eine wunderschöne Aussicht bieten. Von Ingenbohl aus ging es durch:
- Morschach
- Sisikon
- Flüelen
- Altdorf
- Schattendorf
- Erstfeld
- Silenen
- Amsteg
- Intschi
- Gurtnellen
- Wassen
- Andermatt
Bis wir beim kurvigen Gotthard Pass angekommen waren. Wer kurven liebt der wird den Gotthard lieben, hoch hinaus bis zu den Windkraftanlagen ganz oben beim Gotthard Pass.
Du bist im Tessin angekommen
Du bist im Tessin angekommen wenn du denn Gotthard Pass runterfährst und du in Airolo eine unglaublich warme Hitzewelle spürst, dicke Luft und Palmen auftauchen. Jedesmal wenn ich hier ankomme schaltet sich bei mir der Ferienmodus ein. Von hier aus gehts durch:
- Madrano
- Brugnasco
- Piotta
- Ambri
- Varenzo
- Fardo
- Chiggiogna
- Lavorgo
- Bodjo
- Biasca
- Osogna
- Cresciano
- Claro
- Torrazza
Und schon sind wir in Bellinzona.
Auf zum Camping Lugano Lake
Von Bellinzona aus ging es alles den Wegweisern nach Lugano über den kurvigen Monte Ceneri dann wieder runter bis wir endlich im Camping Lugano Lake angekommen sind.
Ein wunderschöner Camping Platz direkt vor dem See und bevor wir uns die Badesachen angezogen haben mussten wir das Zelt aufstellen.

Das Camping Lugano Lake hat uns positiv überrascht, ein wunderschöner Campingplatz mit einer kleinen Bar/Bistro bei dem man auch was kleines zu essen bestellen kann. WCs und Duschen sind sehr sauber und werden soweit wir das sehen konnten jeden Tag gereinigt. Auch der Zeltplatz selbst war sehr sauber.
Wie gesagt sollte es ein erholsamen Weekend werden aber die Erholungsphase war von vornherein zum Scheitern verurteilt. In einem Zelt übernachten ist einfach nicht erholsam und wenn man sich nur ein Wochenende Zeit nimmt umso weniger. Das nächste mal wird es sicherlich ein verlängertes Wochenende werden. Sogar wenn wir auf der durchreise gewesen wären hätten wir uns mindestens zwei Nächte gegönnt.



Lugano – Luino – San Bernardino – Chur – Zürich

Bevor der schönste Teil vor uns Stand sind wir unabsichtlich in Luino gelandet. Auf unseren Motorrädern sind wir aus dem Campingplatz gefahren und auf der Hauptstrasse bin ich dann leider falsch abgebogen. Zwar habe ich ca. 5 Minuten später bemerkt das es die falsche Richtung war, dachte mir aber viele Wege führen nach Rom und bin dann einfach weiter. Ja nach Rom schon aber nicht nach Lugano und so standen wir dann beim Grenzübergang zu Luino. Wo wir doch hier sind können wir doch gleich eine Gelati in Luino geniessen dachte ich mir 😀
Das Gelati war übrigens der Hammer, nicht vergleichbar mit der Eisdiele in der Schweiz. Als wir weiterfahren wollten konnten wir das leider nicht, mein Motorrad hat wieder beim drehen des Zündschlosses kein Strom gekriegt auch nach mehrmaligem hin und her nicht. Wieder habe ich die Kabel die ins Zündschloss gehen überprüft war aber auch irgendwie machtlos da ich kein Messgerät vor Ort hatte. Ich hatte auch keine Ersatz Glassicherungen und habe mir bereits Gedanken darüber gemacht wie wir nach Hause kommen…
Wir haben uns dann eine weitere Pause gegönnt und haben ein Sandwich gegessen, aber vorher habe ich mein Motorrad in den Schatten gestellt. Ca. 1 Stunde später habe ich dann nochmals mein Glück versucht und es hat geklappt. Die Fahrt nach Hause konnte also beginnen.
Die Hitze war unerträglich und ich konnte es nicht erwarten in Bellinzona anzukommen und die Abzweigung zum San Bernardino Pass in die Höhe und Kühle zu nehmen.
San Bernardino Pass

Im ersten Abschnitt des San Bernardino Pass geht es hoch hinaus und es gibt viele enge Kurven die man hochfahren kann. Die Aussicht ist unglaublich schön und wir haben immer wieder angehalten um diese zu geniessen. Wer den San Bernardino Pass noch nicht gefahren ist sollte die Strecke unbedingt das nächste mal in seine Motorradtour einplanen.
Die Strecke lässt sich in Worten kaum fassen wie auch viele andere Strecken die wir gefahren sind. Nächste Saison steht ganz sicher der Einkauf von Aufnahmegeräten für die Motorradtour auf der Liste. Damit Ihr aber dennoch nicht auf einen Eindruck verzichten müsst habe ich mir mal ein gutes Video auf YouTube gesucht.
Highlights waren für mich die durchfahrt durch die Schluchten und die Atemberaubende Naturlandschaft aber seht doch für euch selbst.
Motorradtour Abschluss
Als wir dann mal in Chur angekommen sind wollten wir zwar weiterhin auf Landstrecken bis nach Hause weiterfahren aber leider hat uns die Zeit nicht gereicht. Wir wären viel zu spät nach Hause gekommen und haben und deshalb entschieden über die Autobahn die Motorradtour abzuschliessen.